Masturbation beim Mann: Medizinische Beschreibung und Bedeutung

Masturbation beim Mann: Medizinische Beschreibung und Bedeutung Masturbation ist die manuelle Stimulation der eigenen Geschlechtsorgane, die beim Mann in der Regel die Erektion des Penis, die Stimulation der Eichel und schließlich die Ejakulation umfasst. Dieser Prozess dient nicht nur der sexuellen Befriedigung, sondern kann auch diagnostische oder reproduktive Zwecke erfüllen, wie etwa die Gewinnung von Sperma für Spermiogramme oder In-vitro-Fertilisationen.


Ablauf der Masturbation beim Mann

  1. Erregungsphase:
    • Der Prozess beginnt mit der sexuellen Stimulation, die durch visuelle, taktile, akustische oder gedankliche Reize ausgelöst wird.
    • Diese Reize führen zu einer Erektion, die durch die Erweiterung der Blutgefäße im Schwellkörper des Penis entsteht.
  2. Manuelle Stimulation:
    • Der Mann nutzt in der Regel eine oder beide Hände, um den Penis entlang der Schaftregion und der Eichel zu reiben oder zu massieren.
    • Die Intensität, Geschwindigkeit und Technik können individuell variieren.
    • Gleitmittel werden häufig verwendet, um die Reibung zu reduzieren und den Komfort zu erhöhen.
  3. Plateauphase:
    • Während der Stimulation nimmt die Erregung kontinuierlich zu.
    • Der Körper bereitet sich auf die Ejakulation vor, wobei sich die Muskulatur im Beckenbodenbereich anspannt.
  4. Orgasmus und Ejakulation:
    • Der Höhepunkt der Masturbation ist der Orgasmus, begleitet von der Ejakulation.
    • Bei der Ejakulation kontrahieren die Muskeln der Samenleiter, der Prostata und der Beckenboden, um das Sperma durch die Harnröhre nach außen zu transportieren.
  5. Entspannungsphase:
    • Nach dem Orgasmus folgt eine Entspannungsphase, in der die Erregung abklingt und die Erektion nachlässt.

Medizinische Bedeutung der Masturbation

  1. Gewinnung von Sperma für Diagnostik und Therapie:
    • In der Reproduktionsmedizin wird Masturbation häufig genutzt, um Spermaproben für Spermiogramme oder die künstliche Befruchtung zu gewinnen.
    • Der Mann wird gebeten, in einer diskreten Umgebung, meist einer Klinik, Sperma in einem sterilen Becher zu sammeln.
  2. Förderung der sexuellen Gesundheit:
    • Masturbation kann helfen, Spannungen abzubauen und die sexuelle Gesundheit zu fördern.
    • Regelmäßige Ejakulation wird mit einer verbesserten Prostatagesundheit in Verbindung gebracht.
  3. Psychologische Aspekte:
    • Masturbation trägt zur Selbstwahrnehmung und Akzeptanz des eigenen Körpers bei.
    • Sie kann helfen, sexuelle Vorlieben und Grenzen zu entdecken.
  4. Tabuisierung und Aufklärung:
    • In einigen Kulturen oder Gesellschaften wird Masturbation noch immer tabuisiert. Als Arzt ist es wichtig, eine offene und sachliche Kommunikation zu fördern, um Missverständnisse oder Schamgefühle abzubauen.

Hinweise für Männer mit Kinderwunsch

  • Vorbereitung auf die Spermagewinnung:
    • Es wird empfohlen, vor der Spermaprobe eine Karenzzeit von 2 bis 5 Tagen einzuhalten, um die Spermienqualität zu maximieren.
    • Vor der Masturbation sollte der Penis gründlich gereinigt werden, um Verunreinigungen der Probe zu vermeiden.
  • Stressmanagement:
    • Einige Männer empfinden Stress oder Druck, wenn sie eine Spermaprobe in einer klinischen Umgebung abgeben müssen. Entspannungstechniken oder der Einsatz von erotischen Hilfsmitteln wie Magazinen oder Videos (sofern von der Klinik bereitgestellt) können helfen.
  • Ergebnisse der Ejakulation:
    • Die Analyse des Spermas gibt Aufschluss über Volumen, Spermienanzahl, Motilität und Morphologie – entscheidende Faktoren für die männliche Fruchtbarkeit.

Gesundheitliche Aspekte und Kontraindikationen

  • Keine negativen Folgen:
    • Masturbation gilt als normal und hat keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen, solange sie das tägliche Leben oder die Partnerschaft nicht beeinträchtigt.
  • Vorsicht bei Hautirritationen:
    • Übermäßige Masturbation kann zu Hautreizungen oder Verletzungen führen. In solchen Fällen sollte die Häufigkeit reduziert und Gleitmittel verwendet werden.
  • Hormonelle Erkrankungen:
    • Männer mit bestimmten Erkrankungen, wie hormonellen Störungen, sollten ihre Fruchtbarkeit und den Ejakulationsprozess mit einem Facharzt besprechen.

Fazit – Masturbation beim Mann

Masturbation ist ein natürlicher Vorgang, der sowohl der sexuellen Befriedigung als auch medizinischen Zwecken dient. Insbesondere in der Reproduktionsmedizin ist die Masturbation eine essenzielle Methode zur Gewinnung von Spermaproben. Als Arzt ist es wichtig, den Vorgang sachlich zu erklären und Männern bei Fragen oder Unsicherheiten unterstützend zur Seite zu stehen.